Stille Geburten (Fehlgeburten) - Häufigkeit und Gründe (3min)

Die Nachricht einer Schwangerschaft bringt für die meisten Paare eine Welle von Freude und Hoffnung mit sich. Es ist ein Moment voller Träume und Erwartungen. Doch was passiert, wenn diese Träume von einer Sekunde auf die andere zerplatzen? Stille Geburten, die in der medizinischen Fachsprache als spontane Aborte bezeichnet werden, sind ein häufiges, aber leider noch immer schambehaftetes Thema.

Viele Frauen und Paare erleben in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft einen emotionalen Rollercoaster, der von Freude bis hin zu tiefem Schmerz reicht. In diesem Artikel möchte ich meine Gedanken über die Häufigkeit von stillen Geburten, den emotionalen Druck, den sie verursachen, und die natürlichen Ursachen, die zu einem solchen Verlust führen können, teilen.

 

Wie häufig sind stille Geburten?

Es ist erschreckend zu wissen, dass stille Geburten in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft weit verbreitet sind. Schätzungen zufolge enden etwa 10 bis 20 Prozent aller bekannten Schwangerschaften in einer stillen Geburt. Oft geschieht dies so früh, dass viele Frauen nicht einmal von der Schwangerschaft erfahren, bevor der Verlust eintritt.  Zu diesem verfrühten Zeitpunkt tritt die Periode einfach etwas später ein und die meisten glauben dann, dass sich die Periode einfach etwas verschoben hat. Diese frühe Phase ist besonders verletzlich, da das Risiko für stille Geburten in den ersten zwölf Wochen am höchsten ist. Gerade deswegen bin ich der Meinung, dass es besser wäre nicht bis zum 4. Monaten zu warten und es "vor allen" bis dahin geheim zu halten, da gerade in den ersten Monaten so dermaßen viel im Körper und auch mental geschieht. Wichtig ist, dass es vor allem für die Frau passt, egal wie damit umgegangen wird und das es auch in Ordnung ist seine Meinung zu ändern ;)

 

Das Stigma und der emotionale Druck

Trotz der weit verbreiteten Häufigkeit von stillen Geburten bleibt das Thema oft ein Tabu. Viele Frauen fühlen sich schuldig oder schämen sich, über ihren Verlust zu sprechen. In der Gesellschaft ist es häufig so, dass Schwangerschaften in den ersten drei Monaten nicht öffentlich gemacht werden, um die eigene Verletzlichkeit zu schützen. Wenn dann doch eine stille Geburt passiert, stehen viele Frauen allein da – ohne die Unterstützung, die sie gerade hier dringend brauchen. Die Angst, dass andere ihre Trauer nicht verstehen könnten, führt oft zu einem Gefühl der Isolation.

Es ist wichtig, zu erkennen, dass Trauer nach einer stillen Geburt vollkommen normal ist. Der Verlust eines ungeborenen Kindes kann einen tiefen emotionalen Schmerz verursachen. Viele Frauen sprechen von einem Gefühl der Leere, von Unverständnis und von der Angst, dass es beim nächsten Mal wieder passieren könnte. Das Schweigen über diese Erfahrungen verstärkt oft das Gefühl, dass man allein ist mit seinem Schmerz. Egal was andere sagen und welche Aussagen ihr dazu hört, egal ob das Baby 2 oder 12 Wochen alt war, es war und ist euer Baby und ihr seid ab der ersten Sekunde der Schwangerschaft Mama und Papa.

 

Natürliche Ursachen für stille Geburten

Die Gründe für stille Geburten sind vielfältig und oft komplex. Häufig sind genetische Anomalien die Hauptursache, die dazu führen, dass sich der Embryo nicht richtig entwickelt. Diese Anomalien sind in der Regel zufällig und nicht auf das Verhalten von den werdenden Eltern zurückzuführen. Auch hormonelle Ungleichgewichte, strukturelle Probleme in der Gebärmutter oder bestimmte Erkrankungen der Mutter können eine Rolle spielen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass eine stille Geburt nicht das Versagen der werdenden Eltern bedeutet. Der Körper hat in vielen Fällen einen natürlichen Mechanismus, um sicherzustellen, dass nur gesunde Embryonen weiterentwickelt werden. Wenn etwas nicht stimmt, kann eine stille Geburt eine Art Schutzmechanismus sein, der den Körper vor weiteren Komplikationen bewahrt. Das Wissen darüber kann helfen, das Gefühl von Schuld und Scham zu lindern, das viele Frauen empfinden und es hat auch mir sehr geholfen.

 

Unterstützung und Wege zur Heilung

Wenn Du oder jemand, den Du kennst, eine stille Geburt erlebt hat, ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um zu trauern und die eigenen Gefühle zu verarbeiten. Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann Trost und Verständnis bieten. Selbsthilfegruppen oder psychologische Beratung können ebenfalls eine wertvolle Unterstützung sein.

Darüber hinaus möchte ich Paare, die eine stille Geburt erlebt haben, ermutigen offen über ihre Gefühle zu sprechen. Dies kann nicht nur den Heilungsprozess unterstützen, sondern auch dazu beitragen, das Bewusstsein für dieses häufige, aber oft verschwiegenes Thema zu schärfen. Es kann helfen, den Druck, den man fühlt, zu teilen und zu wissen, dass man damit wirklich nicht allein ist.

 

Mein Fazit

Stille Geburten sind ein natürlicher Bestandteil des Lebens, der jedoch oft von Scham begleitet wird. Besonders in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft, wenn viele Frauen sich allein und unsicher fühlen, ist es wichtig, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und den betroffenen Frauen und Paaren die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen. Indem wir offen über Fehlgeburten sprechen, können wir alle dazu beitragen, das Tabu zu brechen und mehr Verständnis und Mitgefühl für uns alle zu fördern, die diesen schmerzlichen Verlust erleben müssen. Letztendlich sind wir alle Teil einer Gemeinschaft, die sich gegenseitig supporten sollte – in schwierigen und traurigen Zeiten mehr denn je. Es ist an der Zeit, dass wir uns öffnen und über das sprechen, was oft im Stillen geschieht.

 

Alles Liebe von Herzen, besonders an Euch liebe Sternenmamas und Sternenpapas,

Eure Tamina

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