Schnuller mögen für viele Eltern eine praktische Lösung sein, um ihr Baby zu beruhigen und ihm ein wenig Trost zu spenden. Doch was als vermeintlich harmloses Hilfsmittel erscheint, kann langfristig größere Auswirkungen auf die natürliche Entwicklung des Babys haben. Der Schnuller ist nicht nur ein Busenersatz, der zur Saugverwirrung führen kann – er hat auch negative Auswirkungen auf das Kieferwachstum und die Zahnentwicklung des Kindes. Hier erklären wir, warum der Schnuller keine echte Alternative zum Stillen darstellt und welche gesundheitlichen Folgen er haben kann.

Warum der Schnuller keine echte Option ist und zur Saugverwirrung führen kann – und warum er schlecht für das Kiefer ist
Was ist Saugverwirrung?
Saugverwirrung tritt auf, wenn Babys Schwierigkeiten haben, zwischen dem Saugen an der Brust und dem Saugen an einem Schnuller oder einer Flasche zu unterscheiden. Das liegt daran, dass der Saugmechanismus beim Stillen anders ist als beim Saugen an einem Schnuller oder einer Flasche. Beim Stillen muss das Baby aktiv an der Brust saugen und den richtigen Rhythmus finden, um Milch zu fördern. Bei einem Schnuller ist das Saugen dagegen sehr einfach, da er nur zum Trost dient und keine Anstrengung erfordert.
Diese Verwirrung kann dazu führen, dass das Baby nicht mehr effektiv an der Brust saugt. Das wiederum kann die Milchaufnahme verringern und die Stillbeziehung stören, was nicht nur für das Baby problematisch ist, sondern auch für die Mutter, deren Milchproduktion beeinträchtigt werden kann.
Der Schnuller als Busenersatz
Der Schnuller mag eine bequeme Möglichkeit sein, das Baby zu beruhigen, aber er kann die natürliche Beziehung zwischen Mutter und Kind stören. Die Brust ist nicht nur eine Quelle der Ernährung, sondern auch der Ort, an dem Babys Nähe, Geborgenheit und Trost finden. Wenn der Schnuller als Ersatz für das Stillen verwendet wird, verschwimmen die Grenzen zwischen Saugbedürfnis und Nahrungsaufnahme. Das Baby kann den Unterschied zwischen dem Stillen zum Sattwerden und dem Saugen aus Komfort nicht mehr richtig einordnen.
Dies kann langfristig zu einer ungesunden Gewohnheit führen, bei der das Baby ständig nach dem Schnuller greift, statt sich an der Brust zu stillen. Es kann dazu führen, dass das Stillen weniger effektiv wird und sogar das Interesse des Babys an der Brust verringert wird. Die natürliche Bindung zwischen Mutter und Kind, die das Stillen fördert, wird so erschwert.
Der Schnuller und seine Auswirkungen auf das Kieferwachstum
Neben den Auswirkungen auf die Stillbeziehung hat der Schnuller auch negative Effekte auf das Kieferwachstum und die Zahnentwicklung. Der ständige Druck des Schnullers auf den Kiefer kann die normale Entwicklung des Zahnfleisches und der Zähne beeinträchtigen. Babys, die über längere Zeit regelmäßig einen Schnuller benutzen, können Probleme mit der Ausrichtung ihrer Zähne bekommen. Der Mund wird in eine ungünstige Position gedrückt, was später zu Fehlstellungen führen kann, die gegebenenfalls kieferorthopädische Behandlung erfordern.
Darüber hinaus kann das langfristige Saugen am Schnuller die Muskulatur des Mundes und des Kiefers schwächen, was zu Problemen beim Sprechen und bei der richtigen Mundfunktion führen kann. Besonders wenn der Schnuller zu lange genutzt wird (über das erste Lebensjahr hinaus), können die Auswirkungen auf die Zahn- und Kieferentwicklung sehr ernst sein.
Schnuller und das Risiko von Zahnfehlstellungen
Ein weiteres Risiko, das der Schnuller mit sich bringt, ist die mögliche Entstehung von Zahnfehlstellungen, wie etwa einem „offenen Biss“, bei dem die oberen und unteren Schneidezähne beim Zubeißen nicht mehr aufeinandertreffen. Diese Art der Fehlstellung kann nicht nur das Sprechen und Kauen beeinträchtigen, sondern auch das allgemeine Kieferwachstum negativ beeinflussen. Zudem kann die Korrektur solcher Fehlstellungen später in der Kindheit oder sogar im Erwachsenenalter kieferorthopädische Eingriffe erfordern, die mit hohen Kosten und langwierigen Behandlungen verbunden sind.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Schnuller nicht nur die Zähne und den Kiefer negativ beeinflusst, sondern auch die Sprachentwicklung beeinträchtigen kann. Kinder, die oft einen Schnuller benutzen, können später Schwierigkeiten beim Erlernen der Sprache haben, da der Schnuller das Sprechen und die Mundbewegungen einschränkt.
Mein Fazit
Der Schnuller kann auf den ersten Blick wie eine schnelle Lösung erscheinen, um das Baby zu beruhigen, doch er bringt eine Vielzahl von gesundheitlichen und entwicklungsbezogenen Risiken mit sich. Er ist kein echter Ersatz für das Stillen und sollte nicht dazu verwendet werden, das Bedürfnis nach Nähe und Trost zu stillen. Der Schnuller kann nicht nur die Stillbeziehung stören und zu Saugverwirrung führen, sondern auch langfristig das Kieferwachstum und die Zahnentwicklung des Kindes negativ beeinflussen.
Statt auf den Schnuller als Beruhigungshilfe zurückzugreifen, sollten Eltern versuchen, das natürliche Bedürfnis ihres Babys nach Nähe und Trost durch andere Mittel zu stillen – etwa durch sanftes Tragen oder durch das Schaffen einer beruhigenden Atmosphäre.
Stillen bleibt die beste Möglichkeit, das Baby zu ernähren, zu trösten und gleichzeitig die natürliche Entwicklung des Kiefers und der Zähne zu fördern.
Alles Liebe,
Eure Tamina
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